Der Wirkmechanismus von IVERMECTIN bei SARS-CoV-2

Das Medikament Ivermectin kommt bereits bei verschiedenen Erkrankungen (Viren und Parasiten) in Afrika und Asien zum Einsatz. Für die Entdeckung dieser Substanz und deren Wirkung hat der Japaner Satoshi Ömura im Jahr 2015 den Nobelpreis für Medizin erhalten.

Die biochemischen Interaktionen zwischen den Zuckerresten (auch Glykane genannt) auf den einzelnen Proteinen ist der Schlüssel zum Verständnis dazu, was bei einer Coronavirus Infektion passiert. Bei einer Coronavirus Infektion spielt das Spike Protein die Hauptrolle. Das Spike Protein ist ein stark glykosyliertes* Protein. Die nach außen gerichteten Zuckerreste des Spike Proteins sind für die Wechselwirkung des Proteins (und somit des Virus) mit den Zuckerkonjugaten auf der Oberfläche der Wirtszelle entscheidend. Erythrozyten, Blutblättchen und Endothelzellen haben sehr viele dieser Konjugate an der Zelloberfläche (viele Proteine an der Zelloberfläche sind glykosyliert). Durch die Bindung des Spike Proteins an die Blutzellen (über Zucker-Zucker Wechselwirkungen) aggregieren die Zellen und es können sich Klumpen in den Blutgefäßen ausbilden – in den großen Gefäßen und in den Kapillaren. Durch diese Klumpen kann der Sauerstoffaustausch in den roten Blutzellen nicht mehr stattfinden und die Sauerstoffversorgung ist nicht mehr gewährleistet. Das ist die Erklärung dafür, dass periphere Ischämien und Gefäßverschlüsse in Patienten beobachtet wurden/werden.

Ivermectin ist ein makrozyklisches Lacton, welches an die Zuckerreste des Spike Proteins binden kann. Eine Forschergruppe an der Universität von Marseille hat die Wirkung von Ivermectin untersucht. Dabei wurde ein Hämagglutinationstest (Blutzellen werden mit der Substanz vermischt und das Aggregationsverhalten der Zellen wird beobachtet) angewandt. Die Gruppe hat das jeweilige Spike Protein von verschiedenen Virusvarianten (Wuhan, Alpha, Delta und Omikron B.1.1.529) im Labor hergestellt und dann im Experiment mit humanen Blutzellen vermengt. Die Forscher haben Ivermectin sowohl vor dem Vermischen der Blutzellen mit dem Spike Protein als auch danach zugegeben. Die präventive Zugabe von Ivermectin zu dem Gemisch konnte die Bildung von Aggregaten blockieren. Auch bei bereits erfolgter Aggregatbildung, d.h. der therapeutische Ansatz, konnten die Forscher zeigen, dass sich die Klumpen wieder auflösten. Außerdem zeigten die Forscher, dass das Spike Protein der Omikon Variante schon bei bedeutend niedrigeren Konzentrationen von Ivermectin blockiert werden kann. Omikron ist auch die am wenigsten gefährlich Variante, die bei den Experimenten zum Einsatz gekommen sind.

Eine Bemerkung am Rande: es erschließt sich für mich nicht, warum ausgerechnet das so gefährliche Spike Protein für die gentherapeutischen Impfstoffe verwendet wurde. Es ist auf Grund des Wirkmechanismus dieses Genimpfstoffes zu erwarten, dass das im Körper hergestellte Spike Protein (aus der mRNA) eine ähnliche Wirkung erzeugt, wie das Spike Protein bei einer Virusinfektion, also Gefäßverschlüsse und Ischämien. Ein Protein der Virushülle wäre eindeutig eine bessere Wahl gewesen.     Dr. Renate Konopitzky (PhD)

*Glykosylierung: Proteine werden in der Zelle entsprechend ihres genetischen Codes hergestellt (Translation: mRNA Code in Aminosäuren übersetzt). Anschließend (post-translatorisch) werden viele Proteine, meist Protein an der Zelloberfläche, mit Zuckerresten (wie z.B. Neuraminsäure oder Glucosamin und mehr) verknüpft. Diese Zuckerreste helfen bei der Faltung der Proteine und erhöhen die Stabilität des Proteins. Sie sind sehr wichtig bei Zell-Zellwechselwirkungen.

Int. J. Mol. Sci. 2022, 23, 15480. https://doi.org/10.3390/ijms232415480

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