Dr. Gerhard Kögler

Kandidatur MFG – Liste Christian Fiala

Arzt für Allgemeinmedizin, TCM (Akupunktur), Traditionelle Europäische Medizin

Wofür ich stehe in der Ärztekammer

Ausbau und Fortbildung im Rahmen der Komplementärmedizin, Meinungsvielfalt, Stärkung der Allgemeinmedizin, mehr Einbeziehung der individuellen ärztlichen Kompetenz der Ärztin/des Arztes  und der individuellen Wünsche der Patientinnen in die evidenzbasierte Medizin, Einbeziehung der Philosophie in die Ausbildung und in weiterer Folge in die Entscheidungsfindung in der Medizin.

Im Detail

Mein Part in der Gesamtphilosophie wäre folgendermaßen zusammengefasst:

  1. Medizin ist ein sehr komplexes Zusammenspiel von Patientin/Patient und Ärztin/Arzt. Evidenz Based Medicine sollte in diesem Zusammenhang aus folgenden drei Säulen zusammengesetzt sein: Das Hinschauen auf die Krankheit/Probleme mittels Studien und Lehre; die individuelle Erfahrung und Kompetenz des behandelnden Arztes; die Wünsche und Intentionen des Patienten, seine/ihre gesundheitliche Kompetenz und das soziale Umfeld. Daraus ergibt sich dann die individuelle Behandlung mit dem Ziel, dem Patienten die Gesundheitskompetenz wieder in die eigenen Hänge zurückzugeben.
  2. Medizin kann unmöglich nur von Ärztinnen und Ärzten erfolgen, sie braucht alle Gesundheitsberufe gleichermaßen. Damit solche Zusammenarbeit überhaupt funktionieren kann, ist es notwendig, über die Arbeitsweise der jeweils anderen Berufe Bescheid zu wissen und in permanentem Austausch zu stehen. Diese Aspekte sollen sowohl in Ausbildung von Ärzten einfließen wie auch in fortlaufende geleinsame Ausbildungen. Eine enge Vernetzung ist essentiell.
  3. Medizin kann unmöglich nur aus der Verschreibung von Medikamenten in Form von Chemikalien bzw. Einzelsubstanzen und von Chirurgie im weitesten Sinne sein. Überall in der ganzen Welt ist also auch die Komplementärmedizin und Traditionelle Medizin ein fixer Bestandteil der Behandlungen. Das sollte fest in der Ärzteordnung verankert werden. Integration in beide Richtungen ist wichtiger Teil der Medizin, die Vielfalt ist unter allen Umständen zu erhalten. Wir stehen gegen eine Verarmung der Medizin.
  4. Wir gehen derzeit mehr oder weniger blind in eine Richtung, die durch Technologie bestimmt ist, ohne dass wir je die Richtung diskutiert haben. Das würde zuerst einen philosophischen Diskurs erfordern: in welche Richtung wollen wir als Menschheit, Gemeinschaften und einzelne Menschen überhaupt gehen? Und hier kommt die Philosophie ins Spiel. Diese sollte als Basis für die Medizin wieder fixer Bestandteil der Ausbildung werden. Und der laufende Diskurs mit den Philosophen sollte permanenter Bestandteil eines Lebens als Medizinerin/Mediziners sein, Fragen zu Sinn des Lebens und zur Transzendenz einer der zentralen Punkte in der Behandlung.
  5. Mediziner und Wissenschaftler meinen, dass das Leaky Gut Syndrom die Erkrankung des nächsten Jahrtausends sein wird. Dieses ist aufs Engste mit der Ökologie verbunden, in diesem Fall mit der Zerstörung des Mikrobioms des Bodens also der Umwelt. Das Wissen darum soll Teil der medizinischen Lehre werden, Ärztinnen/Ärzte sollen mit den Fachleuten der Ökologie vernetzt und in permanentem Austausch bleiben.

In diesem Sinne sei Ganzheitsmedizin zu verstehen, zu lehren und zu praktizieren. All dies soll der wichtigste Teil der Medizin werden, so wird dann langfristig die Schiene der Technologie nicht mehr in dem erschreckenden Ausmaß notwendig wie in letzter Zeit.