Ein möglicher Zusammenhang der SARS-CoV-2 Impfung mit der Entstehung von neuen Tumoren oder Rezidive

JV Sutherland und JC Bailor haben 1984 das erste Mal die sogenannten „multi-Hit“ Hypothese bei der Krebsentstehung in einem Artikel diskutiert. Im Jahr 2000 haben dann zwei renommierte Forscher des MIT (Massachusetts Institute of Technology), Doug Hanahan und Bob Weinberg, ihre Sicht zur Entstehung von Tumoren in einer wissenschaftlichen Arbeit dargelegt, die ebenso auf der These basiert, dass mehrere Faktoren bzw. Schritte bei der Karzinogenese beteiligt sind. Diese Publikation ist grundlegend für die heutige Krebsforschung.

Beim Übergang einer Körperzelle aus dem „Normalzustand“ in einen „neoplastischen“ Zustand sind immer mehrere, unterschiedliche, aufeinander folgende Vorgänge beteiligt. Dazu gehören unter anderem

  • Die Wachstumsfaktor-unabhängige Vermehrung
  • Die Unempfindlichkeit gegen Signale, die das Wachstum stoppen.
  • Unabhängige Replikation
  • Die Fähigkeit, die Kontrolle durch das Immunsystem zu umgehen.
  • Angiogenese zur Versorgung des Tumors mit Nährstoffen
  • Die Fähigkeit zur „Invasion“ anderer Gewebe und Metastasenbildung

Möglich sind diese Veränderungen in der Zelle durch das Auftreten von verschiedenen, sequenziellen Mutationen im Genom, die häufig dazu führen, zelluläre Regulationsmechanismen lahmzulegen.

Fig.: Schritte der Karzinogenese

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Eine weitere Dimension der Komplexität bei Krebs entsteht durch das Einwandern von verschiedenen körpereigene Zellen, vor allem Immunzellen, in die Region des Krebsgeschehens. Die Zellen sezernieren Proteinfaktoren, wie z.B. verschiedene Zytokine, die die unmittelbare Umgebung des Tumors, aber auch den Tumor selbst beeinflussen. Gemeinsam mit der extrazellulären Gewebematrix stellt diese „Gesamtheit“ die Tumormikroumgebung dar, welche den neoplastischen Zellen „Unsterblichkeit“ verleiht und die invasiven Aktivitäten der Tumorzellen ermöglicht.

Auf Grund der großen Komplexität im Tumorgeschehen ist die Verabreichung einer COVID-19 Impfung bei Krebspatienten äußerst genau zu überdenken. Die Gruppe von Krebspatienten war nicht in die klinischen Studien der Impfungen einbezogen, wodurch keine Aussage zu den Effekten dieser Impfung, nämlich Wirksamkeit, Sicherheit und die Wechselwirkungen mit einer Antikrebstherapie, für dieses Patientenklientel gemacht werden kann.

Analysen von verfügbarem Studienmaterial und wissenschaftlicher Literatur lassen vermuten, dass das COVID-19 Vakzin ein „pro-karzinogenes“ Milieu erzeugt und bei einigen Personen mit bereits stabilem Krebsgeschehen das Wiederaufflammen des Tumorwachstums und die Metastasierung begünstigt. Daten aus der amerikanischen VAERS (Vaccine Adverse Effects Report System) Datenbank legen diesen Schluss nahe.

Wie bereits erwähnt fördert die Impfung gegen SARS-CoV-2 die Entstehung eines pro-karzinogenen Milieus. Das Milieu kann das Wachstum von bestehenden Tumoren fördern und sogenannte „schlafende Krebszellen“ reaktivieren. Dieser Effekt kann durch verschiedene Eigenschaften der Impfung bzw. Inhaltsstoffe hervorgerufen werden.

So haben z.B. die LNPs (Lipidnanopartikel) pro-inflammatorische Wirkung, die sich negativ, also wachstumsfördernd, auf den Tumor auswirken können.

Das angeborene Immunsystem, und da besonders das Interferonsystem*, wird durch die Impfung gestört.

Die Synthese von mikro-RNA wird durch das Pseudouridin (Austausch von Uridin „U“) in der modRNA erheblich beeinträchtigt. Mikro-RNAs sind RNA Fragmente, die ein wichtiges Regulationselement in der Genexpression und damit in der Proteinsynthese darstellen.

Schließlich muss auch das Spikeprotein erwähnt werden, welches toxisch für den Körper ist. Es wirkt ebenso pro-inflammatorisch und damit auch karzinogen. Sowohl das gesamte Protein, aber auch die Untereinheiten S1 und S2 allein, sowie kleine Proteinfragmente sind toxisch. Die S2 Untereinheit kann an sog. „Tumorsuppressoren“ (p53, BRCA1/2) binden, wodurch ein unlimitiertes Wachstum für die Tumorzellen möglich wird. Aber auch durch die Bindung der S1 Einheit an den ACE2 werden in der Zelle Signaltransduktionswege stimuliert, die das Zellwachstum fördern können.

Ein Reaktion des Körpers bei der COVID-19 Impfung und bei manchen schweren COVID-19 Erkrankungen ist das Auftreten einer Lymphopenie. Die Lymphopenie betrifft häufig die Population der T-Lymphozyten. Das Spikeprotein kann Membranfusion induzieren und die Bildung von sog. Syncytien ermöglichen. Ein Syncytium ist eine Art große Zelle, die mehrere Zellkerne hat. Syncytien tendieren dazu, Lymphozyten zu internalisieren und damit die Anzahl der Lymphozyten im Blut zu reduzieren.

Bei der Phase I/II der klinischen Studien mit dem Pfizer/BioNTech und dem Astra-Zeneca Impfstoffen wurde eine dosisabhängige Reduktion der Zahl der Lymphozyten im Plasma um den 6. – 8. Tag nach der Impfung bei ca. 45% der Teilnehmer beobachtet.

Lymphopenie wird mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht. Eine reduzierte Zahl der T-Helfer Lymphozyten (CD4+) wird z.B. bei HIV Patienten beobachtet, die ein erhöhtes Risiko haben, bestimmte Tumoren (Kaposi Sarcom) zu entwickeln. Zytotoxische T Zellen (CD8+) spielen eine wichtige Rolle in der Kontrolle von „schlafenden“ Tumorzellen. Durch die Reduktion dieser Zellpopulation wird die Bildung von Metastasen begünstigt.

Die immunsupprimierende Aktivität der COVID-19 Impfung (Lymphopenie, Ausschalten des Interferonsystems etc.) kann somit die Tumorbildung erleichtern.

Auch Patienten, die regelmäßig immunsupprimierende Medikamente einnehmen müssen, wie Transplantat Empfänger aber auch Personen mit Autoimmunerkrankungen, haben ein zusätzliches Krebsrisiko. Auch da ist die COVID-19 Impfung kritisch zu sehen.

Die Kombination aus Lymphopenie und eine pro-inflammatorische Umgebung fördern die Krebsprogression. Daher ist besondere Vorsicht bei Patienten, die gerade eine Antikrebstherapie erhalten, geboten, da diese Therapien häufig das Immunsystem beeinträchtigen.

Eine besonders kritische Eigenschaft der Impfung ist der Ersatz der Uridine im genetischen Code der RNA durch das Pseudouridin. Diese Modifikation führt zu einer erhöhten Stabilität der modRNA und schützt diese vor raschem Abbau. Diese Veränderung wirkt sich schädlich auf das angeborene Immunsystem des Menschen aus, welches unter anderem DNA und RNA erkennen kann und zerstört. Die Nukleinsäuren werden von einer bestimmten Rezeptorfamilie – dem Toll-like-Rezeptor (TLR) – an der Oberfläche von sog. „Wächterzellen“ (z.B. dendritische Zellen) erkannt und gebunden. Das Pseudouridin in der modRNA beeinflusst die Aktivität der TLRs und blockiert damit das Interferonsystem (Interferon Typ I und Typ II), welches die erste Barriere im Körper bei einer Infektion darstellt. Defekte in der TLR Funktion können virale Infektionen, wie Herpes Simplex Virus oder Herpes Zoster, nicht aufhalten.

Dieses Phänomen wurde nur bei den modRNA Impfstoffen nicht aber bei dem Vektorimpfstoff von Astra-Zeneca beobachtet.

Die Beeinträchtigung des Interferonsystems und damit der Immunantwort über den TLR wurde bei schweren COVID-19 Infektionen nicht beobachtet, denn die natürliche, virale RNA enthält kein Pseudouridin.

Zuletzt möchte ich noch die LNPs erwähnen, die zur längeren Lebensdauer der modRNA im Körper beitragen sollen. Es ist bereits seit 2010 bekannt, dass kationische Lipide (LNP) hoch inflammatorische Eigenschaften haben. Studien mit Mäusen zeigten, dass die LNPs in den Tieren starke Entzündungen hervorrufen und die interne Produktion von Chemokinen und Zytokinen stark erhöhen (Zytokinsturm). Das kann auch zu vermehrter Zytotoxizität (Zelltod) führen. Erwähnenswert ist in dem Zusammenhang, dass die vektorbasierten Impfstoffe keine ernsten Entzündungsreaktionen, wie den Zytokinsturm, oder Zerstörung von Körperzellen hervorrufen.

Ich habe hier nur einige der wichtigen Effekte besprochen. Weitere Informationen gibt es in der Publikation von Raquel Valdes Angues & Yolanda Perea Bustos in Cureus mit extensiven Literaturzitaten.

Dr. Renate Konopitzky 

Literaturhinweise:

Cureus 15 (12): e50703. DOI 10.7759/cureus 50703. “SARS-CoV-2 Vaccination and the Multi-Hit Hypothesis of Oncogenesis”

Cell, Vol. 100, 57–70, January 7, 2000, Copyright 2000 by Cell Press. “The Hallmarks of Cancer”

J Chronic Dis. 1984;37(6):465-80. doi: 10.1016/0021-9681(84)90030-4. “The multi-hit model of carcinogenesis: etiologic implications for colon cancer”

* Interferonsystem – Interferone (Typ 1 und Typ 2) sind eine Gruppe von Zytokinen, die eine wichtige Rolle in der Zell-Zell-Kommunikation spielen, sowohl bei der angeborenen also auch bei der erworbenen Immunantwort. Sie sind für die Abwehr von viralen und bakteriellen Infektionen essenziell. Außerdem fördern sie die Immunantwort gegen Tumoren.