Gedanken eines Nobelpreisträgers über wissenschaftliches Arbeiten, Computer-Simulationen und Propaganda
Prof. Dr. John F. Clauser hat im Jahr 2022 gemeinsam mit Prof. Dr. Anton Zeilinger und Prof. Dr. Alain Aspect den Nobelpreis für Physik erhalten. Im Juni 2023 bei der Quantum Korea 2023, hielt Prof. Clauser eine Rede zum Thema „die Krise in den Pseudowissenschaften“, die vor allem an die jungen Wissenschaftler im Plenum gerichtet war. Ich möchte hier diese Rede zusammenfassen, wie ich sie verstanden habe.
Wie wir bereits seit ein paar Jahren beobachten konnten, wurden jene Menschen, die versuchten einen richtigen wissenschaftlichen Diskurs über ein Thema zu führen, von den Mainstream Medien und linientreuen Vasallen der Politik vehement an diesem Diskurs gehindert und häufig persönlich diskreditiert. Diese Erfahrung musste nun auch Prof. John F. Clauser machen. Die Einladung zu einem Vortrag beim Internationalen Währungsfonds IWF wurde wegen seiner kritischen Haltung zur „Klimakrise“ abgesagt. Genau aus diesem Grund ist es wichtig, sich die Inhalte seiner Rede vor Augen zu führen.
Prof. Clauser war und ist ein Experimentalphysiker, der sorgfältig Messungen von natürlichen Phänomenen macht, um Thesen zu bestätigen oder zu widerlegen. Dazu ist es von großer Bedeutung einfache (richtige) Fragen zu stellen. Er wusste nicht, wie die Antwort ausfallen würde, aber er wusste, dass man die „wirkliche Wahrheit“ (das, was ist bzw. gemessen werden kann) nur durch genaue Beobachtung und nicht durch Modelle erhalten kann. Wirklich gute Wissenschaft basiert auf gut durchdachten Experimenten. Die genauen Beobachtungen haben immer Vorrang über spekulative Theorien. Schlampige (oberflächlich geplante) Experimente sind kontraproduktiv, weil sie keine verlässlichen Ergebnisse liefern können.
Unsere momentane Welt wird von sogenannten Pseudowissenschaften überschwemmt, von schlechter Wissenschaft und Desinformation, vor allem jener Desinformation, die zum Zweck der Manipulation verwendet wird. Die Wahrnehmung der Realität (was man glaubt zu sehen) kann sich durchaus von der „wirklichen Wahrheit“ unterscheiden. Durch ausreichende Förderung bzw. Werbung kann plötzlich die Wahrnehmung der Realität zur „wirklichen Wahrheit“ werden. Menschen, die die sogenannte Wirklichkeit bewerben, sind davon überzeugt, dass sich „falsche“ Wahrheit(en) nicht „verkaufen“ würden. Daher muss ihre Wahrheit, die sie verkaufen auch die Wirklichkeit sein.
Ein besonderes Beispiel ist für Prof. Clauser das ChatGPT. Es enthält sehr viel menschengemachte Pseudowissenschaft und kann noch viel besser lügen und betrügen als ihre humanen Mentoren. Diese Mentoren haben alle Informationen aus der publizierten Wissenschaftsliteratur gesammelt, von der bereits bekannt ist, dass mehr als 80% der Resultate nicht reproduzierbar sind. *
Hinreichend getestet physikalische Gesetze, wie z.B. die Newtonschen Gesetze, und viele bereits gesammelte Messdaten dienen als Richtlinien, die helfen sollen, die „wirkliche Wahrheit“ eindeutig von der Wahrnehmung der Realität zu unterscheiden.
Prof. Clauser erwähnte, dass die Nobelstiftung ein neues Komitee (International Panel on Information Environment) geschaffen hat, ähnlich dem „International Panel on Climate Change“ (IPCC) der WHO. Nicht nur er, auch anderen seiner Kollegen sehen in diesem IPCC eine der gefährlichsten Quellen von Falschinformation.
In der wissenschaftlichen Gemeinschaft war es bisher Usus, dass alle Artikel, die in wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht werden sollten, vor ihrer Veröffentlichung einer sorgfältigen Analyse unterzogen werden (Peer-reviewed), um die Verbreitung von falscher Information zu verhindern. Dieser Prozess wurde in den letzten 3-4 Jahren sehr aufgeweicht, wodurch das Vertrauen in die veröffentlichen Daten sehr gelitten hat. Es ist unbedingt notwendig, wieder einen Weg zum fundierten, faktenbasierten, wissenschaftlichen Arbeiten zu finden. Die Wissenschaften basieren auf der Beobachtung der Natur und es ist wichtig, das Naheliegende zu erkennen. Gute Wissenschaft muss unabhängig von Politik, Geschäftemacherei und Forderungen von irgendwelchen Führungspersönlichkeiten sein. Ein guter Wissenschaftler muss sein Fach verstehen, um wesentliche Prozesse in der Natur erkennen zu können. Er muss sein Handwerk beherrschen und eine Portion Hausverstand haben. Das Fehlen von Wissen ermöglicht das Entstehen von Pseudowissenschaft, die andere Ziele anstrebt (wie politische oder materielle Ziele).
Als guter Wissenschaftler muss man sich immer bewusst sein, dass Ergebnisse auch politisch unerwünscht sein können, wie die Erkenntnis, dass es keine reale Klimakrise gibt. Dadurch darf man sich als Wissenschaftler nicht abschrecken lassen.
Prof. Dr. John F. Clauser hat auf der Quantum Korea 2023 auch einen Plenarvortrag über seine Erkenntnisse zum sogenannten Klimawandel gehalten.
Dr. Renate Konopitzky (PhD)
Link zur Rede von Prof. Clauser auf der Quantum Korea 2023: https://youtu.be/KSfdpmEafGI
* Anmerkung des Autors: Das gilt nicht nur für Veröffentlichungen in der Physik, sondern auch in der medizinischen Forschung und bei klinischen Studien. Prof. Ioannidis hat schon im Jahr 2005 eine Studie veröffentlicht, in der er diese bedenkliche Entwicklung anspricht. PLOS Medicine, August 2005, Vol 2, Issue 8, e124. „Why Most Published Research Findings Are False”, John P. A. Ioannidis
Die MFG-Ärztegruppe wird auf dieser Seite in den nächsten Wochen mehr Information über Klima und Umweltschutz veröffentlichen.