Zusammenfassung des Interviews mit Dr. Shankara Chetty geführt von Dr. Alina Lessenich im Rahmen des Impfausleitungskongresses im Juni 2023 (online)

Dr. Chetty ist ein südafrikanischer Arzt für Allgemeinmedizin mit Ausbildung in Genetik, Mikrobiologie und Biochemie. Er berichtete über seine Beobachtungen und Erfahrungen zur Behandlung von COVID-19, Long COVID und Post Vac Erkrankungen.

Um den besten Ansatz zur Behandlung von COVID-19 Erkrankungen zu finden, ist es wichtig, den Verlauf dieser Krankheit zu verstehen. Ein sehr häufig beobachtetes Symptom der Krankheit war der Verlust des Geschmackssinnes, vorzugsweise von salzig und süß. Dieses Symptom erleichterte die Diagnose und ermöglichte die Abgrenzung zu anderen viralen Erkrankungen der Atemwege. In der ersten Welle behandelte er ca. 800 Patienten (alle wieder vollständig genesen) und setzte dabei vor allem auf die symptomatische Behandlung. Natürliche Immunität gegen das Virus wird rasch erzeugt. Die Virusvermehrung ist selbstlimitierend und macht somit die Behandlung mit Virostatika obsolet.

Bei ca. 15% seiner Patienten, die sich nach 5-6 Tagen bereits wieder gut fühlten und aktiv waren, trat nach einer Woche (exakt am 8. Tag) Atemnot auf. Es war ein sehr plötzlich auftretendes Symptom, wobei es bei normalem Atmen keine Behinderung des Luftstroms gab, sondern nur Probleme beim Tief-Einatmen. Die Elastizität des Lungengewebes war eingeschränkt. Das Auftreten der Atemnot stellt die zweite Phase der Erkrankung dar. Es handelte sich sehr wahrscheinlich um einen entzündlichen Prozess, der durch eine schwere allergische Reaktion gegen Virusbestandteile oder durch einen sogenannten Zytokinsturm hervorgerufen wurde. Dr. Chetty setzte bei diesen Patienten eine streng kontrollierte Steroidbehandlung (Prednison) ein, die nach 2-3 Tagen gute Erfolge erzielte. Außerdem verabreichte er bei starken (allergischen) Reaktionen Antihistaminika. Er beobachtete, dass nach zu früher Beendigung der Behandlung das Symptom der Atemnot wiederkehrte.

Auf Grund des Ödems in der Lunge war die Elastizität des Lungengewebes eingeschränkt. Statt Steroidbehandlung hat Dr. Chetty auch eine modifizierte Adrenalinbehandlung ausprobiert, nämlich die Vernebelung des Adrenalins und nicht eine intravenöse Applikation. Dadurch wurde nur wenig Adrenalin systemisch aufgenommen und die Vitalfunktionen des Patienten konnte so besser kontrolliert werden. Damit wurde die Revaskularisierung des Lungengewebes gefördet. Bei zu geringer Sauerstoffsättigung im Blut konnte seiner Meinung nach die Beatmung nur durch die Nase stattfinden, denn eine künstliche Beatmung unter Druck würde auf Grund der eingeschränkten Elastizität des Lungengewebes dauerhaften Schaden anrichten. Diese Lungenproblematik wurde durch eine sogenannte „hypersensitive“ Pneumonie hervorgerufen und nicht durch eine infektiöse Lungenentzündung. Bei dieser Überempfindlichkeit gegen das Virus bzw. das Spikeprotein scheint auch eine genetische Komponente eine Rolle zu spielen.

Er beobachtete weiters, dass bei der ursprünglichen wt-Variante (Wuhan) vorwiegend die Atemwege betroffen waren. Bei der ß-Variante, die eine Mutation im Spikeprotein aufweist (die das Virus infektiöser machte), traten vermehrt Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes auf.

Weitere Beobachtungen im Laufe der verschiedenen Infektionswellen:

In der 1. Welle (wt) hatte er ausschließlich Patienten schwarzer Ethnik; in der 2. Wellen waren es nur Patienten indischer Herkunft (diese Welle war auch in Indien sehr stark ausgeprägt); in der 3. Welle (delta) hatte er nur kaukasische Patienten. Die Omikron Variante war „unspezifisch“ und war für alle Ethnien gleich infektiös.

Dr. Chetty erwähnte auch die Reaktionen, die seiner Ansicht nach, durch die Verabreichung des mRNA Präparates entstehen können. Dabei handelt es sich um sehr unterschiedliche Reaktionen.

Allergische Reaktionen können ein Problem darstellen. Meist treten die Reaktionen erst ab der 2. Spritze auf. Für ihn bedeutet das, dass eine Sensibilisierung gegen das künstliche Spikeprotein durch die erste Spritze erzeugt wurde und die allergische Reaktion mit der Häufigkeit der Boosts zunimmt. Wie bereits weiter oben erwähnt, hat diese allergische Reaktion meist auch eine genetische Komponente (d.h. nicht alle Personen reagieren gleich).

Bei manchen Personen wurde bzw. wird auch die Entstehung von IgG4 Antikörpern beobachtet, die durch das wiederholte Boostern hervorgerufen wird. Der Anstieg an IgG4 Antikörpern ist ein Hinweis darauf, dass gegen das Spikeprotein Toleranz induziert wurde. Durch diese Antikörper wird die Reaktion gegen das Virus unterdrückt, denn IgG4 bindet an das Virus (Spikeprotein) und signalisiert den Zellen des Immunsystems nicht „anzugreifen“.

Einige Bemerkungen von Dr. Chetty in Bezug auf „Long COVID“ (LC): Wurden die Patienten am Tag 8. entsprechend ihrer Symptome behandelt, dann konnte er keine weiteren Einschränkungen der Patienten beobachten. Blieben die Patienten mit den Überempfindlichkeitsreaktionen unbehandelt, dann entwickelte sich ein moderater allergischer Prozess, der zu den LC Symptomen, wie Müdigkeit, Schwäche etc. führte. Die Behandlung von LC ähnelt in gewisser Weise der Behandlung der COVID-19 Erkrankung mit allergischen Reaktionen am 8.Tag. Es werden 1-2 Monate Steroide verabreicht (Beginn mit Hochdosis und stufenweise Reduktion über 6-8 Wochen) und zusätzlich werden Antihistaminika und Antikoagulatien verabreicht, die mindestens ein Monat nach dem Absetzen des Steroids weiter verabreicht werden.

Auch anhaltende Darmprobleme können bei manchen Patienten ein Symptom von LC sein. Das Virus kann bestimmte Darmbakterien infizieren (Virus = Bakteriophage) und macht damit das Bakterium zum Wirt für die SARS-CoV-2 Virusvermehrung, eine Quelle von neuen Viren. Dabei können auch Toxine (Virusfragmente) freigesetzt werden, die die LC Symptome im Darm auslösen können. Als Therapie wird die Behandlung mit Antibiotika zur Eliminierung der infizierten Bakterien durchgeführt und anschließend eine Darmreinigung und nachfolgende Neubesiedlung des Darms vorgenommen.

Dr. Chetty beschreibt weiters seine bisherigen Erfahrungen mit Impfschäden. Er sieht die Bestimmung des IgE Spiegels im Blut als einen wichtigen Parameter. Ein hoher IgE Wert kann auf eine allergische Reaktion gegen den Impfstoff hinweisen. In diesen Fällen kann mit Antihistaminika, Mastzellstabilisatoren und Leukotrien Hemmer behandelt werden. Wenn der IgE Wert unter 100 IU/L zurückgegangen ist, dann können die Medikamente langsam abgesetzt werden. Auch Neuropathien könnten in diesem Zusammenhang mit Antihistaminika behandelt werden, obwohl diese Therapie sehr ungewöhnlich für Neuropathien ist.

Das Spikeprotein (damit auch der Impfstoff) ist ein Pathogen und auf Grund der Darreichungsform des Impfstoffes (modRNA) ist es möglich, dass jede Zelle im Körper davon betroffen sein kann. Pharmazeutische Interventionen sind nur teilweise einsetzbar, da diese meist sehr spezifisch in bestimmte Stoffwechselvorgänge eingreifen. Es könnte herausfordernder sein, dass Spikeprotein aus dem Körper zu entfernen, als erwartet.

Dr. Renate Konopitzky (PhD)

In dieser Zusammenfassung wird ausschließlich die Meinung von Dr. Chetty wiedergegeben.

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